Ausstellung 2016
Helga von Loewenich „Ich möchte den Himmel mit Händen fassen“
Bilder der Begegnung mit Gedichten von Selma Meerbaum-Eisinger
Einführung: Prof. Dr. Peter Rychlo
In ihrem Bilderzyklus „Ich möchte den Himmel mit Händen fassen“ begegnet die Künstlerin Helga von Loewenich den Gedichten der jungen jüdischen Lyrikerin Selma Meerbaum-Eisinger, die 1924 in Czernowitz geboren wurde.
Nach dem Einmarsch deutscher Truppen 1941 lebte sie zunächst im Ghetto von Czernowitz, bevor sie und ihre Familie 1942 in ein Arbeitslager deportiert wurden, wo sie kurze Zeit später starb. Helga von Loewenich erfasst in ihren Werken die Bildlichkeit der Poesie Meerbaum-Eisingers und schafft so einen einzigartigen Dialog aus bildender Kunst und Lyrik. Der Betrachter findet sich in einer poetisch gezeichneten Welt wieder, die in ihren Farbkompositionen die schöpferische Kraft und die Lebendigkeit der Gedichte Meerbaum-Eisingers wiederspiegelt.
Die Ausstellung wurde mit einem Vortrag des Literaturwissenschaftlers Prof. Dr. Peter Rychlo eröffnet.
Helga von Loewenich, Jahrgang 1943, studierte Kunst in Nürnberg, München und Jerusalem, hatte seit den 1970er Jahren zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Ihr künstlerisches Schaffen wird bestimmt vom bildnerischen Dialog mit Werken der Lyrik und Musik. Von Loewenich ist heute als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Jüdischen Museums zu Berlin tätig.
Prof. Dr. Peter Rychlo, Jahrgang 1950, ist ukrainischer Germanist und Literaturwissenschaftler an der Jurij-Fedkowytsch-Universität in Czernowitz. Rychlo hat zahlreiche Werke der deutschsprachigen jüdischen Lyrik unter anderem auch die Gedichte Selma Meerbaum-Eisingers ins Ukrainische übersetzt und ist Experte für die deutschsprachige Literatur der Bukowina.
Ort:
Literaturcafé
Haus des Buches, Gerichtsweg 28, Leipzig
Zeit:
4. November 2016, 19:30 Uhr
Hinweis:
Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung ist allgemein zugänglich.

